Montag, 10. September 2007

Hofer Fernwehpark

Letzte Woche war ich auf Städtetour in Franken.
Das hat mit diesem Blog nicht viel zu tun, auch wenn ich glaube, dass sich in der Perry Rhodan-Zukunft die Franken längst von allem unabhängig erklärt haben, von der LFT bis zur kosmischen Ordnung. Jedoch war ich auch in Hof und erinnerte mich dunkel an eine Meldung auf der PR-Homepage, dass dort ein Terrania-Schild hängt.
Der "Hofer Fernwehpark", muss man wissen, hat sich zur Aufgabe gemacht Ortsschilder aus aller Welt zu sammeln, von USA bis Thailand. Also erscheint es sehr interessant, dort auch ein Terrania-Schild aufzuhängen.



Recht hübsch, ja. Etwas viel Computeranimation und etwas wenig "amtlich", außerdem nicht in Interkosmo. Und die Hand scheint auch aus dem Nichts zu wachsen. Aber dennoch angemessen.

Die Realität, muss man auch wissen, sieht aber eher so aus, dass man dort inzwischen kaum noch Ortsschilder sieht, sondern nur noch die Hackfressen von X- bis Z-Prominenten im Stile von "Yvonne Catterfeld / Peter Kloeppel / Michael Holm grüßt die Besucher des Hofer Fernwehparks". Und da will ich meinen Perry schon weniger sehen.



Die echten Ortsschilder, auch wenn noch welche vorhanden sind, sieht man kaum noch, weil man von den Fotos so abgelenkt ist. Tatsächlich habe ich das Terrania-Schild auch eine geschlagene Viertel Stunde zwischen "Truck Stop" und "Daniel Küblböck" gesucht, denn es sticht trotz bunter Farben nicht wirklich heraus.

Das Internet sagt, "Terrania" hing vorher an einer anderen Stelle, und da passte es besser hin. Da war zwar auch schon "André Rieu" nebenan, aber ansonsten durchaus Ortsschilder.

Genauso wie Hof an sich, ist der Hofer Fernwehpark keine Reise wert. Den Anblick von "Terrania - Stadt der Zukunft" unter "Yvonne Catterfeld" kann man sich sparen.

Samstag, 1. September 2007

Perry übernimmt die Initiative

#2402 - Der GESETZ-Geber

Ein chaotarchisches Review



Titelbild
In ferner Zukunft eskaliert der Turnschuh-Krieg zwischen Puma und adidas. Obwohl immer noch beide Unternehmen in Herzogenaurach sitzen, dem heimlichen Zentrum des Universums, hindert sie das nicht daran, in Raum und Zeit zu expandieren. Selbst 20 Millionen Jahre in der Vergangenheit sind die Mounter der LAOMARKeting-Abteilung von Puma unterwegs, um neue Geschäftsfelder zu erschließen. Für die Möglichkeit eines Exklusiv-Vertrages mit einem der beiden Spitzenteams, Chaotarchen oder Kosmokraten, werden auch Zeit-Paradoxien in Kauf genommen. Wer kann heutzutage noch auf den Werbeeffekt eines Slogans wie "Offizieller Ausstatter der Hohen Mächte" verzichten? Die Konkurrenz schläft nicht.

Handlung
Endlich sitzt Perry in der Klapse... ich meine natürlich: Im Kerker. Der alte Erbschleicher hat es ja nicht anders verdient. Aber man holt ihn da recht schnell wieder raus, weil man ihn braucht. Natürlich nicht, weil er irgendwelche tollen Fähigkeiten hätte oder Macht oder Wissen oder sonstwas. Es geht wieder mal nur um seine Ritteraura, die man ihm vor Jahrhunderten verliehen hat und heute nicht mehr genau weiß, warum man eigentlich auf diese Schnappsidee gekommen ist. Die Fäden haben sowieso immer andere in der Hand, Perry stolpert nur durchs Universum und hat unverschämtes Glück. So geht man also auf große Diebesfahrt (in welcher Perry Rhodan vermutlich unverschämtes Glück haben wird) und führt ausgeklügelte Pläne durch. Unser Sofortumschalter wird dabei zum Gar-Nicht-Mehr-Umschalter und steht nur noch unbeteiligt daneben.
Dazwischen erfährt man, dass auch die Laosoor mal jung waren. Das braucht man für die Perrypedia-Quellenangaben: "Die Laosoor waren auch mal jung (Quelle: Perry Rhodan 2402)". Ein Service für die Leser.

Analyse
Ich könnte jetzt natürlich wieder mit dem Griesbrei anfangen, aber ich muss natürlich fair bleiben: Letzte Woche hatte ich um eine Lebensgeschichte gebettelt, diese Woche hab ich sie bekommen. Zumindest halb. Aber dass es bei den Laosoor zugeht wie in unserer üblichen amerikanischen Highschool-Teenie-Serie muss ich jetzt auch nicht unbedingt wissen. Und noch dazu lese ich gerade "Enders Game" und wenn man die Kinder dort und die Brüder hier vergleicht... Aber Christian Montillon gegen Orson Scott Card zu stellen ist natürlich ein klein wenig unfair, er hat ja noch ein paar Jährchen. Wie auch immer: Die paar Alltagsweisheiten und Halb-Romanzen hätten wir uns auch sparen können.
Der zweite Handlungsstrang hat aber auch nur so viel Substanz wie eine Lost-Episode ohne die Rückblenden: Man fliegt zur CHEOS-TAI und geht an Bord.
Dann warten wir mal auf den zweiten Teil des Doppelbandes, in dem bestimmt alles viel klarer wird und im Nachhinein einen tieferen Sinn ergibt.

Die heimliche Hauptperson des Romans
Ich dachte erst: Der Zeigestock werfende Srahom. Aber er ist nur das übliche Klischee des weisen Mentors unter den Highschool-Lehrern unserer Teenie-Serie, der den Helden motiviert weiterzumachen. Nicht besonders interessant (außer, dass er mit Zeigestöcken wirft).
Also setze ich wohl doch eher auf Horlegarmira. Warum? Weil er Pothawk mal ordentlich die Fresse poliert. Darauf warte ich schon seit zwei Wochen.

Fazit
Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sage: Ich hätte lieber über die langweilige Erkundung eines irrelevaten Handlungsortes gelesen.

Montag, 27. August 2007

#2401 - Vorstoß in die LAOMARK

Ein chaotarchisches Review



Titelbild
"Ich seh verdammt cool aus, wenn ich mich nur mit einem Arm festhalte", denkt sich Perry Rhodan. Dann hat er den anderen Arm frei, um den Ladies zu winken. Äh nein, natürlich NUR Mondra Diamond. Er ist ja nicht Atlan.
Gucky findet das weniger toll, denn Perry achtet nicht darauf, WO er sich festhält. Im Moment schaut der Mausbiber noch überrascht, der Schmerz kommt später.
Icho steuert derweil auf einen ins Wasser hängenden Baum zu. "Gleich kriegen die beiden einen spitzen Ast in die Fresse und fliegen hochkant von meinem Rücken. Das wird lustig." Haluter-Humor war schon immer anders.

Handlung
Weil es Tradition ist, wird die JULES VERNE auch diese Woche ohne Gegenwehr geentert. Man hat ja nichts zu verbergen. Außer einer Zeitmaschine, einem Ritter der Tiefe und einem Friedensfahrer mit Vektor-Helm. Aber die Laosoor sind natürlich dumm wie Brot, wie es sich für böse Invasoren gehört, und schleppen das Schiff lieber in ihr Mutterschiff, anstatt es anständig zu untersuchen. Richtig: Die ach so vorsichtigen Meisterdiebe holen sich eine unbekannte Gefahrenquelle mitten in ihre eine und einzige fliegende Heimatwelt. Wird schon keine Arkonbombe an Bord sein.
Perry hatte schon lange keinen Landurlaub mehr und geht deshalb mit Gucky und Icho Tolot baden. Dann kommt der Bademeister, und weil von den dreien nur Perry eine Bademütze trägt, werden sie festgenommen und vor den geheimnisvollen Auftraggeber der Laosoor gezerrt. Dieser erkennt, dass unser Ritter der Tiefe sich schon immer von jeglichen Wesenheiten herumschubsen ließ, die ein wenig mehr Grips oder größere Kanonen hatten, und schickt ihn sofort weg, um die Drecksarbeit zu erledigen.

Analyse
Nachdem der Roman letzte Woche Überlänge hatte, musste man wohl diese Woche irgendwas ausgleichen und die Story so dünn wie möglich machen. Was stand im Exposé? "Perry kommt auf die LAOMARK und trifft den geheimnisvollen Auftraggeber. Die restlichen 50 Seiten können mit Griesbrei gefüllt werden, vielleicht auch mit belanglosem Text."
Perry, Gucky und Icho hüpfen durchs Alpamare und werden schließlich geschnappt. Toll. "Jason Colton - Der junge Emotionaut stellt sein Können unter Beweis". Was? Sein Können? Sein "Wir können eh nicht entkommen, ich surfe lieber im Internet"-Können?
Tja, vermutlich kann man Perry nicht direkt von der Prinzipa zum GESETZ-Geber schicken, sondern muss eine Übergangs-Geschichte dazwischenschieben. Aber könnte diese nicht wenigstens ein bisschen spannend sein?

Die heimliche Hauptperson des Romans
Pothawks Stellvertreter. Ein kompletter Idiot, der den gegnerischen Kommandanten mal eben unbeaufsichtigt in den Nachbarraum gehen lässt und dann zwei Stunden nicht nachsieht, was dort passiert. Sowas wie Wanzen und sonstiges Überwachunsgerät haben unsere Diebe natürlich nicht. Das interessante daran ist: Wie wird jemand mit Null Verstand ein Tamboor in Hohogoms angeblicher Laosoor-Elitetruppe? Was für ein Geheimnis steckt da dahinter? Hat er sich hochgeschlafen? Ist er mit einem der Könige verwandt? Kann er mit seinen Ohrenhänden jonglieren?
Auch wenn der namenlose Laosoor auf insgesamt nur einer Seite des Romans vorkommt, ist er auf jeden Fall mysteriöser als der ach so mysteriöse Auftraggeber.

Fazit
Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sage: Ich hätte lieber eine Lebensgeschichte gelesen.

Vorstoß in die Laomark!