Samstag, 1. September 2007

#2402 - Der GESETZ-Geber

Ein chaotarchisches Review



Titelbild
In ferner Zukunft eskaliert der Turnschuh-Krieg zwischen Puma und adidas. Obwohl immer noch beide Unternehmen in Herzogenaurach sitzen, dem heimlichen Zentrum des Universums, hindert sie das nicht daran, in Raum und Zeit zu expandieren. Selbst 20 Millionen Jahre in der Vergangenheit sind die Mounter der LAOMARKeting-Abteilung von Puma unterwegs, um neue Geschäftsfelder zu erschließen. Für die Möglichkeit eines Exklusiv-Vertrages mit einem der beiden Spitzenteams, Chaotarchen oder Kosmokraten, werden auch Zeit-Paradoxien in Kauf genommen. Wer kann heutzutage noch auf den Werbeeffekt eines Slogans wie "Offizieller Ausstatter der Hohen Mächte" verzichten? Die Konkurrenz schläft nicht.

Handlung
Endlich sitzt Perry in der Klapse... ich meine natürlich: Im Kerker. Der alte Erbschleicher hat es ja nicht anders verdient. Aber man holt ihn da recht schnell wieder raus, weil man ihn braucht. Natürlich nicht, weil er irgendwelche tollen Fähigkeiten hätte oder Macht oder Wissen oder sonstwas. Es geht wieder mal nur um seine Ritteraura, die man ihm vor Jahrhunderten verliehen hat und heute nicht mehr genau weiß, warum man eigentlich auf diese Schnappsidee gekommen ist. Die Fäden haben sowieso immer andere in der Hand, Perry stolpert nur durchs Universum und hat unverschämtes Glück. So geht man also auf große Diebesfahrt (in welcher Perry Rhodan vermutlich unverschämtes Glück haben wird) und führt ausgeklügelte Pläne durch. Unser Sofortumschalter wird dabei zum Gar-Nicht-Mehr-Umschalter und steht nur noch unbeteiligt daneben.
Dazwischen erfährt man, dass auch die Laosoor mal jung waren. Das braucht man für die Perrypedia-Quellenangaben: "Die Laosoor waren auch mal jung (Quelle: Perry Rhodan 2402)". Ein Service für die Leser.

Analyse
Ich könnte jetzt natürlich wieder mit dem Griesbrei anfangen, aber ich muss natürlich fair bleiben: Letzte Woche hatte ich um eine Lebensgeschichte gebettelt, diese Woche hab ich sie bekommen. Zumindest halb. Aber dass es bei den Laosoor zugeht wie in unserer üblichen amerikanischen Highschool-Teenie-Serie muss ich jetzt auch nicht unbedingt wissen. Und noch dazu lese ich gerade "Enders Game" und wenn man die Kinder dort und die Brüder hier vergleicht... Aber Christian Montillon gegen Orson Scott Card zu stellen ist natürlich ein klein wenig unfair, er hat ja noch ein paar Jährchen. Wie auch immer: Die paar Alltagsweisheiten und Halb-Romanzen hätten wir uns auch sparen können.
Der zweite Handlungsstrang hat aber auch nur so viel Substanz wie eine Lost-Episode ohne die Rückblenden: Man fliegt zur CHEOS-TAI und geht an Bord.
Dann warten wir mal auf den zweiten Teil des Doppelbandes, in dem bestimmt alles viel klarer wird und im Nachhinein einen tieferen Sinn ergibt.

Die heimliche Hauptperson des Romans
Ich dachte erst: Der Zeigestock werfende Srahom. Aber er ist nur das übliche Klischee des weisen Mentors unter den Highschool-Lehrern unserer Teenie-Serie, der den Helden motiviert weiterzumachen. Nicht besonders interessant (außer, dass er mit Zeigestöcken wirft).
Also setze ich wohl doch eher auf Horlegarmira. Warum? Weil er Pothawk mal ordentlich die Fresse poliert. Darauf warte ich schon seit zwei Wochen.

Fazit
Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sage: Ich hätte lieber über die langweilige Erkundung eines irrelevaten Handlungsortes gelesen.

1 Kommentar:

Lorenz Müller hat gesagt…

wie wahr wie wahr. Unbedingter Aufruf zur Weiterführung dieser Reviews, sie sind einfach nur lustig.