Samstag, 11. August 2007

#2399 - Finale für einen Dual

Ein chaotarchisches Review



Titelbild
Dantyren ist schlecht gelaunt. Sein klobiger Raumanzug aus der angesagten Retro-Kollektion TRAITORS hat so viele überflüssige Schläuche, Ösen, Haken und Dornen, dass er ständig an Ecken hängenbleibt und auf die Fresse fliegt. Das sieht man daran, dass das billige blaue Metall vorne schon überall zerkratzt ist und tiefe Kerben hat. Ricodin war offenbar aus, es gab nur noch Blech. Da kommt sich unser aufstrebender Dualer Kapitän natürlich verarscht vor und tut das auch lauthals Kund: "Aaaarmselig!"

Handlung
Die RICHARD BURTON ist, wie schon seit vielen Wochen, kurz davor jetzt dann vielleicht bald gleich fast unter Umständen möglicherweise nach Hangay zu starten, aber vorher muss Atlan zum wiederholten Male seine Schiffe durchzählen. Das spielt zwar für den späteren Verlauf der Handlung keine Rolle, aber Dutzende toller Schiffsnamen in GROSSBUCHSTABEN sind natürlich Eyecatcher und lassen die Technik-Nerds im Viereck springen. Immentri Luz zeigt nochmal, dass er eine handlungstechnische Totgeburt ist und sogar der fette Aheun Arcalotz darf sich zum Zyklusabschluß von Atlan beleidigen lassen. Da sieht man mal, dass 16 Wochen KombiTrans durchaus ihre Berechtigung hatten: Die Raphanen sind zu unwichtig, um vor TRAITOR Angst haben zu müssen, den Tad de Raud traut Atlan nicht und Inkar-Durn ist nicht einmal mehr eine Erwähnung wert. Herrlich.
Dann beginnt es endlich, das Duell zwischen Atlan und Dantyren, und sieht dergestalt aus: Atlan läuft arglos in dunkle Ecken von verlassenen Lagerräumen, springt nackt durch Transmitter, deren Ziel er nicht kennt, läuft unbewaffnet durch freies Schußfeld... und Dantyren schafft es nicht, ihn zu erledigen. Dreimal. Was für ein Duell!
Schließlich kann Luke Skywalker dann doch noch den Rest von Menschlichkeit in Darth Vader wecken und gewinnt. Dantyren stirbt, aber es steckte auch gar nicht Danton drin, sondern nur ein Klon. 10 Seiten einfühlsam beschriebene Tragik im Arsch, so kanns gehen.

Analyse
Das war also die große Enthüllung am Zyklusende: Der Danton in Dantyren ist ein Klon. Große kosmische Erkenntnisse, für kommende Jahre prägende Ereignisse, Sense of W... hat-the-fuck? Das war mein 99er? Ein lahmes Duell, keine tote Hauptperson und der Aufbruch nach Hangay, auf den wir sowieso schon seit gefühlten 2398 Bänden warten? Ob die ganze "Dantyren"-Story nun die peinlichste Exposé-Klamotte seit Jahren war, wird sich zeigen. Ich will ja nicht das "Ahandaba" an die Wand malen, aber ich bin kurz davor.
Und was sollte die ganze Nebenhandlung um Laurai Broder? Sie darf ein bisschen bluten und sich dann für Atlan opfern. Und das ohne mit ihm geschlafen zu haben. Was für ein beschissenes Leben. Sie durfte ihn nicht einmal nackt sehen. Was für einen Sinn hat es, Atlan auszuziehen und es ist keine Frau in der Nähe? Wenn schon Perry Rhodan-Klischees, dann aber bitte richtig, Herr Anton!

Die heimliche Hauptperson des Romans
Die lemurischen Barbaren. Drei Romane über die Weltraumchinesen von Arkan-Raphan, vier Romane rund um Neu-Lemur und ein ganzer Roman über die Partypeople von Inkar-Durn. Die Trixal-Barbaren hingegen bekommen nicht einmal ein eigenes Kapitel, nur ein paar Absätze und ihre "Lebensgeschichte" passt in einen Halbsatz. Das ist einerseits ziemlich ungerecht, andererseits die ehrlichste der Lemurer-Stories der letzten Monate. Kein Firlefanz, nur Mittel zum Zweck und sofort entsorgt.

Fazit
Ein gelungener Abschluß für den völlig irrelevanten KombiTrans-Zyklus der Atlan-Serie. Schade, dass "Perry Rhodan" eingestellt wurde. Gerüchtweise soll es aber nächste Woche ein Revival geben.

2 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Ich fand die Lösung um Dantyren etwas zu fade und bedauere es, dass man nicht etwas konsequenter an die Sache gegangen ist. Roi Danton ist schon lange eine blasse Nebenfigur, die nur unnötiger Ballast ist. Ebenso wie beispielsweise Julian Tifflor, der seit vielen Jahren schon kein richtiges Highlight mehr hatte.

Andererseits haben die Roi Danton-Fans jetzt die Hoffnung, dass Rhodans Sohn wieder auftauchen wird. :-)

Materiesenke hat gesagt…

Der gute Julian zehrt immer noch vom "Upanishad". Das einzig interessante, das der Figur jemals passiert ist. ;)