Freitag, 17. August 2007

#2400 - Zielzeit

Ein chaotarchisches Review



Titelbild
Misstrauisch beäugt Perry Rhodan, was die Kolonnen-Anatomen nun schon wieder verbrochen haben. Ein Lebewesen, das entfernt an eine terranische Frau erinnert, wenn nicht der Anatomie und Gravitation Hohn sprechende Vorbau wäre und die nicht vorhandene Taille. Der Solare Resident hat seine Waffe gezogen und überlegt, ob er Gnade walten lassen und das missglückte Genexperiment von seiner lebensunfähigen Existenz erlösen soll. Commander Pothawk interessiert das Dilemma herzlich wenig, er sucht erbost denjenigen, der ihm das Reitgeschirr angelegt hat. Dem wird er seine Schwanzhand dorthin stecken, wo die Sonne nicht scheint.

Handlung
Bordkonditorei.

Analyse
Man ist schon fast überfordert damit, nach Wochen und Monaten dünnster Exposé-Suppe eine echte Geschichte mit Relevanz für die Handlung zu lesen. Und dann auch noch gut geschrieben und unterhaltsam, ein echter Aufbruch in eine neue und frische Umgebung. Keine öde Hetzjagd durch muffige Versorgungsschächte der Solaren Residenz oder Lebensgeschichte eines pickligen Halbarkoniden. Hier kämpft sich ein echtes Raumschiff mit Ach und Krach durch Raum und Zeit, um kosmische Geschichte zu schreiben. Die Sache mit dem "wir beobachten nur", war jedenfalls ein toller Running Gag, den nie jemand ernst genommen hat. Wenn Perry Rhodan mit seiner Mini-SOL irgendwo einfällt, kracht es. Da werden selbst asexuelle Galaxienlenkerinnen wuschig und reissen sich die Kleider vom Leib. Letzteres könnte man vielleicht als sexistisches Klischee beschimpfen, aber das geht natürlich komplett an der Rhodan-Folklore vorbei. Psionische Ritter- und sonstige Auren können bekanntlich alles, da werden selbst mächtige Kosmokratenbedienstete reihenweise schwach. Und nun sogar ZWEI davon, da muss es ja funken. Wenn sich die Expokraten trauen würden, wären Perry Rhodan und Atlan auch schon lange zusammen in der Kiste gelandet, um die Tiefe zu erkunden.
(Mal nebenbei: Gibt es eigentlich Perry Rhodan-Slash?)
Die JULES VERNE lässt sogar mich wieder mal den Technik-Geek raushängen. Oh, wie habe ich Sachen wie den Virtuellbildner und den LAURIN vermisst! Das hat ja zum Ende der Prä-HI-Zeit eh niemand mehr benutzt, aber jetzt ist alles wieder neu und toll.
Da mir Agentenkram generell auf den Keks geht, kann ich zwar der Nebenhandlung um die drei Beute-Algorrian nicht viel abgewinnen, aber sie ist immerhin gut geschrieben und stört nicht sonderlich. Prinzipa Kamukos "nicht ganz endlose" Armada hingegen und die große Superintelligenzen-Party an der Negasphäre lassen schon den "Sense of Wonder" aus der Kiste lugen. Noch ein paar Zwiebelschalen streuen, vielleicht kommt er raus.

Die heimliche Hauptperson des Romans
Die Bordkonditorei der JULES VERNE. In einer Crew aus ausgewählten Spezialisten hat man natürlich nicht irgendeine Bordküche, sondern einen Konditormeister (aus Wien), damit den Zeitreisenden nicht nur Proteinmatsch auf Vitaminpillen kredenzt wird, sondern auch mal Sachertorte und Schwarzwälder Kirsch. Dafür flieg ich doch gerne 20 Millionen Jahre zurück in meinen sicheren Tod. Endlich spricht mal jemand nicht nur über Techniker und Wissenschaftler, sondern über die wirklich wichtigen Besatzungsmitglieder. Gilt zuviel Zucker eigentlich als Gift und wird vom Zellaktivator neutralisiert?

Fazit
Ein "Perry Rhodan"-Roman! Ein echter "Perry Rhodan"-Roman! Mit Superintelligenzen, Schlachtschiffen und Syntrons! Da kriegt man ja fast Hoffnungen...

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

^^

Geil. Bitte mehr in Zukunft.

Anonym hat gesagt…

Hallo,
habe gerade deinen Blog entdeckt und bin vor Lachen fast vom Stuhl gefallen.

Weiter so!

Anonym hat gesagt…

Hallo, mich hat gerade Google hierhergeführt. Suchbegriff: "Perry Rhodan slash". *g*

Scheint es tatsächlich gar nicht zu geben!

Anonym hat gesagt…

*gg*
Dora, ich kan auf demselben Weg her :) Was gefunden inzwischen?